24.10.2022 von Aileen Sammler
60 Jahre NETZSCH-Gerätebau: Die DMA im Einsatz bei DELO
Erfahren Sie, wie die DELO Industrie Klebstoffe GmbH die Dynamisch-Mechanische Analyse (DMA) zur Messung des mechanischen Verhaltens ausgehärteter Klebstoffe einsetzt.
Wir feiern weiterhin 60 Jahre NETZSCH-Gerätebau GmbH! Im Oktober dreht sich alles um die Dynamisch-Mechanische Analyse (DMA). Lesen Sie heute, wie die NETZSCH DMAs 242C und 242E bei DELO, einem führenden Hersteller von Industrieklebstoffen, zur Qualitätssicherung, Forschung und Entwicklung eingesetzt wird.
Als eigentümergeführtes Unternehmen bietet DELO mit Stammsitz in Windach bei München seit 60 Jahren maßgeschneiderte Spezialklebstoffe und Gerätesysteme für Anwendungen in High-Tech-Branchen – vom Automobilsektor und der Luftfahrt über die Optoelektronik bis hin zur Elektronikindustrie. Die Einsatzmöglichkeiten der Klebstoffe sind dabei völlig unterschiedlich: Als licht- und thermisch härtende Klebstoffe, niedertemperaturhärtende, aerob härtende oder 2-Komponenten-Klebstoffe, um nur einige zu nennen.
Die Zusammenarbeit zwischen NETZSCH und DELO
Die Zusammenarbeit zwischen NETZSCH und DELO begann bereits im Jahr 2007: Der Klebstoffspezialist erwarb eine DMA 242 C. Eine der ersten Anwendungen der DMA war die Beurteilung des dämpfenden Verhaltens der Klebstoffe in der Lautsprecherverklebung von Smartphones. Dabei wurden u.a. Falltests der Lautsprecher durchgeführt und die dämpfenden Eigenschaften des Klebstoffes gemessen.
Über die Jahre intensivierte sich die Zusammenarbeit zwischen den Familienbetrieben. Heute setzt DELO acht DMAs 242 vom Typ E und C aus dem Hause NETZSCH ein: Zur Entwicklung neuer Klebstoffe stehen drei DMAs in der Entwicklungsabteilung parat. Gleich vier Analysegeräte sind nahezu rund um die Uhr für individuelle Kundenprojekte im Einsatz. Je ein weiteres Gerät nutzt DELO für Simulationsberechnungen sowie für die Qualitätssicherung und Ausgangskontrolle der High-Tech-Klebstoffe. Ein weiterer Dynamisch-Mechanischer Analysator wird noch im November 2022 in Betrieb genommen.
Die Messung des Mechanischen Verhaltens von Ausgehärteten Klebstoffen
DELO verwendet die Analysegeräte, um das mechanische Verhalten der ausgehärteten Klebstoffe in einem breiten Temperaturbereich von - 80°C bis 250°C zu messen. Dabei werden u.a. die Deformationsmodi Zug und 3-Punkt-Biegung als Standardmessungen durchgeführt. Seit kurzem nutzt der bayrische Familienbetrieb die NETZSCH DMA ebenfalls zur Anwendung von sog. TTS-Messungen zur Extrapolation von mechanischen Eigenschaften auf hohe und niedrige Frequenzen.
TTS ist die Abkürzung für „Time Temperature Superposition“. Das Besondere hierbei ist, dass die Messung nur in einem engen Frequenzbereich durchgeführt wird, wie beispielsweise 1 Hz bis 10 Hz. Durch Anwendung der TTS-Funktion, die in der NETZSCH Proteus®® Software verfügbar ist, können Messwerte für einen sehr viel größeren Frequenzbereich simuliert werden, z. Bsp. E-Modul bei 10.000 Hz. Bei diesen sehr hohen Frequenzen sind keine mechanischen Messungen möglich, weshalb diese simuliert werden müssen.
„Die Geräte laufen bei uns teils rund um die Uhr. Mit der Qualität und vor allem dem technischen und Anwendungssupport sind wir sehr zufrieden, sonst hätten wir nicht so viele NETZSCH DMAs im Einsatz.“, berichtet Andreas Häckel, stellv. Leiter Analytik bei DELO. Dipl.-Ing. Andreas Häckel arbeitet bereits seit 2005 beim Klebstoffspezialisten. Er entwickelte zu Beginn seiner Tätigkeit radikalisch härtende Klebstoffe und setzte u.a. in diesem Rahmen die erste NETZSCH DMA ein.
Herr Häckel, vielen Dank für Ihren Einblick in die Welt der Klebstoffanalyse!