07.02.2022 von Dr. Ekkehard Post, Aileen Sammler

STA – das Analysegerät mit 400.000 Kombinationsmöglichkeiten

Die STA ist heute eines der flexibelsten Analysegeräte im NETZSCH-Portfolio. Anwender haben die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Ofentypen, Sensoren, Thermoelementen, Tiegeln und Zubehör zu wählen. Die Simultane Thermische Analyse bietet zudem einzigartige Anwendungsmöglichkeiten.

Die STA ist heute eines der flexibelsten Analysegeräte im NETZSCH-Portfolio. Benutzer haben die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Arten von Öfen, Sensoren, Probenträgern, Thermoelementen, Tiegeln und weiterem Zubehör zu wählen. Die Simultane Thermische Analyse ermöglicht gleichzeitig zur Erfassung von Gewichtsänderungen die Bestimmung von Schmelzpunkten, Phasenumwandlungen im festen Zustand, Enthalpien, und sogar der spezifischen Wärme – und dies an ein und derselben Probe unter exakt den gleichen Messbedingungen. Durch die Verwendung spezieller Öfen können auch Messungen unter feuchter Atmosphäre, unter bestimmten korrosiven Bedingungen oder bis in den Höchsttemperaturbereich durchgeführt werden.

Zur Anpassung an verschiedene Applikationsbereiche sind zwölf Öfen erhältlich, die der Anwender selbst leicht austauschen kann. Eine Doppelhubvorrichtung macht den gleichzeitigen Anschluss von zwei Öfen für einen verbesserten Probendurchsatz oder Untersuchungen im Tief- und Hochtemperaturbe­reich mit ein und derselben Apparatur möglich.

Fotos: Links: Die STA 449 F3 Jupiter®®, ausgestattet mit Doppelhubvorrichtung für zwei Öfen: Der SKIMMER-Ofen (links) erlaubt die direkte Kopplung an ein Massenspektrometer für Emissionsgasanalyse / Rechts: Verfügbare Ofentypen

Die Art des Tiegels, der für thermoanalytische Messungen verwendet wird, kann einen starken Einfluss auf die Ergebnisse haben. Weiterhin darf das Tiegelmaterial nicht mit der Probe reagieren. Daher ist für die Vielzahl der Applikationen und Materialien eine große Auswahl an Tiegelmaterialien (Aluminium, Silber, Gold, Kupfer, Platin, Aluminiumoxid, Zirkonoxid, Grafit, Edelstahl etc.), Formen und Größen erhältlich.

Foto: Tiegel für verschiedenste Anwendungen
Foto: Ein Automatischer Proben­wechsler (ASC) für bis zu 20 Proben ist optional für den TG-/DSC-Probenträger erhältlich. Er sorgt bei optimaler Tiegelplatzierung für einen maximalen Probendurchsatz.

Weitere Sonderkonstruktionen der STAs wurden speziell für deren Einsatz im chemischen und Nuklearbereich entwickelt. Diese können im Betrieb in entsprechenden Gloveboxen und heiße Zellen (engl. Hot Cells) benutzt werden. Je nach Einsatz oder Strahlungsgrad der Proben werden entsprechende Abschirmungen und Edelstahlteile verwendet oder die elektronischen Bauteile außerhalb der Glovebox bzw. Hot Cell platziert.

Foto: STA 449 F1 Jupiter®® Glovebox-Ausführung mit beheizter Durchführung zur Kopplung des QMS 403 Aëolos®®
Foto: STA 449 C Jupiter®® in einer Materialschutz-Glovebox am Max-Planck-Institut CPFS Dresden (Foto aus “Picturebook 5”, © M. Braun Inertgas-Systeme GmbH, Garching, Deutschland)

Kontinuierliche Weiterentwicklung und Verbesserung

In mehr als 50 Jahren stetiger Entwicklungszeit und Produktion gibt es natürlich auch erhebliche Veränderungen in der elektronischen Datenerfassung. Die entsprechenden elektronischen Bauteile wurden immer kleiner, präziser und schneller in der Datenerfassung. Begünstigt durch diese kleineren Bauteile wanderten über mehrere Generationen die Datenerfassung und die Stromversorgung der Öfen in das Gehäuse der STA. Die externe Thermostatisierung der Waagen gehört mittlerweile auch der Vergangenheit an und wird durch intelligente Heiz/Kühlvorrichtungen, wie beispielsweise Heizfolien ersetzt.

Foto: Die neue NETZSCH-STA Eco-Reihe: Durch den Wegfall des Thermostats sinkt der Energieverbrauch einer STA 449 F1 Jupiter®® für einen durchschnittlichen Benutzer um 70 %.

Die Weiterentwicklung der STA wurde auch durch den Wandel in der Datenerfassung, durch Fortschritte in der Auswertung und Präsentation der Messergebnisse sowie den damit verbundenen bedeutenden Neuerungen in den Computerbetriebssystemen geprägt: Von anfänglichen speziellen Basic-Versionen unter HP310-Betriebssystemen und später Windows-DOS basierter Software über die meisten Windows Betriebssysteme bis hin zu nun Windows 10 und C-#- Programmiersprache läuft die STA bis heute reibungslos.

Ebenso wurden Anforderungen und Wünsche unserer Kunden in Forschung, Entwicklung und Qualitätssicherung über die Jahrzehnte stets berücksichtigt und tragen weiterhin zu einer kontinuierlichen Verbesserung bei.

Foto: Auswertung einer TG-DSC-Auswertung einer MnO2-Probe (Aufheizung und Abkühlung)