25.03.2020 von Milena Riedl

Zukunftstrends beim Kolloquium „Gemeinsame Forschung in der Klebtechnik“

Zum 20. Mal findet aktuell in Würzburg das Kolloquium „Gemeinsame Forschung in der Klebtechnik“ statt. 230 Teilnehmer diskutieren gemeinsam ihre Forschungsergebnisse, Neuentwicklungen und Herausforderungen. Aus den vielen interessanten und informativen Vorträgen am ersten Tag werden vier zukunftsweisende Trends sichtbar.

Zum 20. Mal findet aktuell in Würzburg das Kolloquium „Gemeinsame Forschung in der Klebtechnik“ statt, das von der Dechema e.V. und dem Gemeinschaftsausschuss Klebtechnik organisiert wird. Dieses Jahr diskutieren 230 Teilnehmer von namhaften Unternehmen und Forschungseinrichtungen gemeinsam ihre Forschungsergebnisse, Neuentwicklungen und Herausforderungen. Gemäß der gemeinsam erarbeiteten Roadmap werden Projekte zu den Themen verbesserte Fertigung, Vorhersage von Alterungseffekten und Verhalten bei dynamischer Beanspruchung sowie Validierung von Simulationsmodellen und –verfahren vorgestellt. Werfen Sie hier ein Blick auf das weitere Programm! Der Klebstoffmarkt ist mit einem Umsatz von rund 1,86 Milliarden Euro bei der Herstellung von ca. 1,5 Millionen Tonnen Klebstoff ein sehr großer und bedeutender Markt in Deutschland (Stand 2018). Aus den vielen interessanten und informativen Vorträgen werden folgende Trends sichtbar: Biobasierte Klebstoffe bleiben weiterhin von Interesse, u.a., weil der Klebstoffmarkt weniger preisgetrieben ist als die klassische Kunststoffverarbeitung und weil die benötigten mittleren Produktionsvolumina mit nachwachsenden Rohstoffen abgedeckt werden können (Quelle: Fraunhofer IFAM). Für die CO2-Bilanz ist die Schichtdicke des Klebers eine sehr wichtige Größe; auch wenn die Herstellung und Verarbeitung eines Klebstoffs wie Epoxid oder Polyurethan ein großes GWP (Greenhouse Warming Potential) besitzt, tragen die geringen Schichtdicken dazu bei, dass der GWP in der einzelnen Anwendung sehr gering ausfällt (Quelle: tff, Universität Kassel). Multi-Material Design findet immer stärkere Anwendung, weil durch hohe Herstellkosten von z.B. CFK der Einsatz des richtigen Materials am richtigen Ort im Vordergrund steht (Quelle: LWF, Universität Paderborn). Eine zunehmende Nachfrage und damit verbundene stetige Entwicklung von vorbeschichtbaren Klebstoffen und Klebebänder liegt in der leichten und reproduzierbaren Aufbringung begründet (Quelle: diverse Hersteller und Institute). Die Modelle zur Auslegung von Klebverbindungen zwischen hybriden Materialien sind bereits mehrfach validiert und können zur Anwendung kommen. Die Vorhersage der Lebensdauer in dynamischer und schlagartiger Belastung macht große Fortschritte in der Modellbildung, aber auch der Messtechnik für die Kennwertermittlung.

Nach diesem erfolgreichen Tag, freuen wir uns schon auf morgen!