14.02.2022 von Martin Steinbrück, (KIT), Aileen Sammler

KIT und NGB – 35 Jahre erfolgreiche Zusammenarbeit

NETZSCH begleitet Herrn Dr. rer. nat. Martin Steinbrück (Karlsruher Institut für Technologie) bereits seit über 35 Jahren. Speziell mit unserer STA hatte er bereits während seines Studiums die ersten Berührungspunkte.

Ein Beitrag von Dr. Martin Steinbrück vom KIT (Karlsruher Institut für Technologie, Institut für Angewandte Materialien)

Dr. Martin Steinbrück studierte Chemie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und wurde 1990 zum Doktor der Naturwissenschaften promoviert. Seit 1991 ist er am Karlsruher Institut für Technologie (ehemals Forschungszentrum Karlsruhe FZK) tätig. In dieser Zeit arbeitete er hauptsächlich auf dem Gebiet der nuklearen Sicherheitsforschung. Dr. Steinbrück ist Leiter der Gruppe Hochtemperatur-Materialchemie am Institut für Angewandte Materialien. Die Arbeitsgruppe verfügt über eine weltweit anerkannte Expertise auf dem Gebiet der Hochtemperaturoxidation und -korrosion von Materialien für die Energietechnik und nutzt verschiedene thermische Analysegeräte für den Hochtemperaturbereich, die eine Charakterisierung von Werkstoffen in definierten Atmosphären bis 2000 °C ermöglichen.

Foto: Dr. rer. nat. Martin Steinbrück, KIT, Institut für Angewandte Materialien, Angewandte Werkstoffphysik (IAM-AWP)

Dr. Martin Steinbrück leitet des Weiteren das KIT-Projekt QUENCH, das sich mit dem Wasserstoffquellterm und der Kühlbarkeit beim Abschrecken eines überhitzten Kerns im Rahmen des KIT-Programms zur nuklearen Sicherheit beschäftigt. Sein besonderes Interesse gilt dem Materialverhalten sowie der OxidationOxidation kann im Zusammenhang mit thermischer Analyse verschiedene Vorgänge bezeichnen.Oxidation von und den Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Kernkomponenten bei sehr hohen Temperaturen. Dr. Steinbrück ist Organisator des jährlichen internationalen QUENCH-Workshops. Er hat ca. 150 referierte Zeitschriftenbeiträge und Buchkapitel veröffentlicht.

Die NETZSCH-Gerätebau GmbH begleitet Herrn Dr. rer. nat. Martin Steinbrück bereits seit über 35 Jahren. Speziell mit unserer STA (Simultane thermische Analyse) hatte er bereits während seines Studiums die ersten Berührungspunkte.

„Erste Kontakte zu NETZSCH knüpfte ich in den 1980er Jahren während meines Studiums bzw. meiner Promotion an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Damals durfte ich dem Aufbau einer STA 429 in der Festkörperchemie beiwohnen. Neben der STA selbst war der HP-Computer damals ein absolutes Highlight an der Jenaer Uni, da Lieferung von PCs aus dem Westen in den Osten verboten waren, mit Ausnahme von der Verwendung als Steuer- und Messgerät. Der PC wurde in den Messpausen vielfach für andere Zwecke „missbraucht“ “, erinnert sich Dr. Steinbrück schmunzelnd.

Foto aus Mitte der 1980er: Teilnahme am Aufbau einer STA 429 in der Festkörperchemie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena: Dr. Martin Steinbrück (links) gemeinsam mit einem NGB-Servicemonteur

Thermische Analyse mit NETZSCH STA-Geräten

Seit 1991 arbeitet Dr. Martin Steinbrück am heutigen Karlsruher Institut für Technologie, kurz KIT. Damals hieß es noch Kernforschungszentrum, später Forschungszentrum Karlsruhe FZK; seit 2009 trägt es den heutigen Namen KIT.
„Zu Beginn meiner Laufbahn in Karlsruhe arbeitete ich an einem Institut ohne Thermische Analyse, wechselte dann 1996 an das Institut für Materialforschung (IMF-1). Bereits in den 90ern gab es an diesem Institut zwei STA-Analysegeräte. Sie wurden Mitte der 80iger Jahre angeschafft. Eine der beiden STAs ist noch heute in Benutzung: Die STA 409 mit Doppelhubvorrichtung (SiC und Dampfofen) ist gekoppelt mit einer Gasversorgung von Bronkhorst und MS GAM 3000 von IPI Bremen.
Das zweite Gerät, eine STA 409 mit Kanthalofen, steht jetzt für „schmutzige“ Tests oder Vortests bereit, bevor man mit neuen Proben in die neuen Geräte geht.

Foto einer STA 409 aus den 1980ern, die sich noch heute im Einsatz befindet: Die Öfen sind mit einem hochwertigen Massenspektrometer von IPI (GAM3000) gekoppelt.

Mittlerweile haben wir in meiner Arbeitsgruppe noch zwei weitere STA 449 Jupiter®® im Einsatz, eine davon mit Wasserdampf-Ofen und MS Aeolos, die zweite in der eco-Version“, berichtet Dr. Steinbrück weiter. „In Absprache mit NETZSCH nahmen wir zwei Modifikationen der Dampfeinheit vor: Wir versahen den Auslass mit einem beheizten Dreiwege-Ventil, um die Dampfproduktion bereits über den Bypass zu stabilisieren. Außerdem nutzen wir einen Purge Gas Mass Flow Controller (MFC) für Gasmischungen mit Wasserdampf anstatt des eingebauten Rotameters.
Die intuitive Bedienung der NETZSCH-Analysegeräte schätze ich sehr. Vieles ist schnell und einfach selbstständig umstell- und wechselbar, ohne dass ein Servicetechniker benötigt wird. Und es gibt wenige Unternehmen, die solch einen guten und kompetenten Kundensupport und Service bieten“, erklärt Dr. Steinbrück.

Wir freuen uns natürlich sehr über dieses große Lob!

Auch in anderen Arbeitsgruppen des Instituts kommen NETZSCH-Geräte zum Einsatz. Die Gruppe „Thermophysik und Thermodynamik“ von Dr. Rohde analysiert beispielsweise mit einer DSC 204 C und DSC 404 C (beide aus 1996), einer DSC 404 F1 und der DSC 204 F1 sowie einem DIL 402 ExpedisSupreme. Sogar ein Hochtemperatur-DIL 402 E und eine jahrzehntealte LFA 427 sind noch in Benutzung. Wir freuen uns auf weitere erfolgreiche Jahre der Zusammenarbeit!

Redaktionelle Beiträge und Fachvorträge

Dr. Steinbrück hat über die vergangenen Jahrzehnte über 30 Zeitschriftenartikel als Autor oder Co-Autor zu Ergebnissen veröffentlicht, die mit Hilfe der NETZSCH STA-Analysegeräte gemessen wurden. Er hielt außerdem regelmäßig Vorträge auf diversen wissenschaftlichen Veranstaltungen der NETZSCH-Gerätebau GmbH.

„Alle Tagungen waren extrem gut organisiert und zählen zu den Highlights meiner Dienstreisen, z.B.

  • NETZSCH Praxistag THERMISCHE ANALYSE für Höchsttemperatur- und Nuklearanwendungen, 6. Juni 2018, Dresden
  • CNW 2016 – 2nd Workshop on Thermal Analysis of Ceramics and Nuclear Materials
    10-12 May 2016, Albuquerque, NM, USA
  • HiTemp 2011 Conference, September 2011, Boston, MA, USA
  • HiTemp 2012 Conference, 11-13 September 2012, Munich; Germany”

„An NETZSCH schätze ich vor allem die robusten und leicht zu handhabenden Analysegeräte mit ihrer hohen Präzision sowie den wirklich außergewöhnlich guten Service.“
 Dr. Martin Steinbrück

Auch wir möchten es nicht missen, Herrn Dr. Steinbrück für die vertrauensvolle und innovative Zusammenarbeit zu danken. Diese Professionalität partnerschaftliche Zusammenarbeit möchten wir auch in den kommenden Jahrzehnten weiter gemeinsam fortschreiben.