DSC/DTA
Dynamische Differenzkalorimetrie (DSC) / Differenz-Thermoanalyse (DTA)
Die Dynamische Differenzkalorimetrie (DDK oder engl. DSC) ist dank ihrer Vielseitigkeit und der hohen Aussagekraft der Ergebnisse die am häufigsten eingesetzte Methode der Thermischen Analyse.
Mit ihr lässt sich eine Vielzahl von Materialien untersuchen:
- kompakte Feststoffe (Granulate, Bauteile, Formteile etc.) wie z.B. Kunststoffe, Gummi, Harze oder andere organische Materialien, Keramiken, Gläser, Komposite, Metalle oder Baustoffe
- Pulver wie z.B. Arzneistoffe oder Mineralien
- Fasern, Gewebe
- Viskose Proben wie Pasten, Cremes oder Gele
- Flüssigkeiten
Typische Informationen, die aus DSC-Messungen abgeleitet werden können:
- Charakteristische Temperaturen (Schmelzen, Kristallisieren, Strukturumwandlungen, Reaktionen, Glasumwandlung)
- Schmelz-, Kristallisations-, Umwandlungs- und Reaktionswärmen (Enthalpien)
- Kristallinität teilkristalliner Stoffe (bei Polymeren)
- Oxidationsstabilität (Oxidations-Induktionszeit (OIT) und oxidations-onset temperatur (OOT)Oxidations-Induktionszeit (isothermische OIT): Relatives Maß der Beständigkeit eines (stabilisierten) Werkstoffs gegen oxidative Zersetzung, das durch die kalorimetrische Messung des Zeitintervalls bis zum Beginn der exothermen Oxidation des Werkstoffs bei einer festgelegten Temperatur in einer Sauerstoff- oder Luftatmosphäre bei Atmosphärendruck bestimmt wird.OIT, Oxidations-Induktionszeit (OIT) und oxidations-onset temperatur (OOT)Oxidations-Induktionszeit (isothermische OIT): Relatives Maß der Beständigkeit eines (stabilisierten) Werkstoffs gegen oxidative Zersetzung, das durch die kalorimetrische Messung des Zeitintervalls bis zum Beginn der exothermen Oxidation des Werkstoffs bei einer festgelegten Temperatur in einer Sauerstoff- oder Luftatmosphäre bei Atmosphärendruck bestimmt wird.OOT – oxidative-induction time bzw. OxidationOxidation kann im Zusammenhang mit thermischer Analyse verschiedene Vorgänge bezeichnen.oxidation onset temperature)
- AushärtegradMit Aushärtegrad wird der erreichte Umsatzgrad bei einer Vernetzungsreaktion (Aushärtung) beschrieben.Aushärtegrad für Harze, Klebstoffe etc.
- Eutektische ReinheitEin eutektisches System ist eine homogene Mischung aus 2 Komponenten mit dem Schmelz- und Erstarrungsverhalten einer reinen Substanz. Das Vorhandensein einer zusätzlichen Komponente („Verunreinigung“) erniedrigt den Schmelzpunkt der Hauptkomponente. Dieser Effekt lässt sich mittels dynamischer Differenz-Kalorimetrie (DSC) bestimmen.Eutektische Reinheit
- Spezifische Wärme (cp)
- Verträglichkeit zwischen Komponenten
- Alterungseinfluss
- Molekulargewichtsverteilung (Peakform bei Polymeren)
- Auswirkung von Additiven, Weichmachern oder Regranulatzusätzen (bei polymeren Werkstoffen)
Es sind mehrere verschiedene DSC-Modelle erhältlich, die einen breiten Temperaturbereich von -180°C bis 1750°C abdecken:
- DSC 404 F1 /F3 Pegasus®® sind zwei Varianten für die genaue Bestimmung der spezifischen Wärme und von kalorischen Effekten vor allem im Hochtemperaturbereich.
- Die DSC 204 F1 Phoenix®® ist unser Premiumgerät für den Temperaturbereich von -180°C bis 700°C. Sie vereint exzellente Performance mit höchster Flexibilität. Gekoppelt mit einem UV-Aufsatz (Photo-DSC 204 F1 Phoenix®®) ermöglicht sie die Verfolgung von lichtinduzierten Aushärtungen von z.B. Lacken, Klebstoffen oder Harzen.
- Mit der DSC 204 HP Phoenix®® lassen sich Messungen unter erhöhtem Druck (bis max. 150 bar) durchführen.
- Die DSC 214 Polyma geht vollkommen neue Wege. Speziell für die Charakterisierung von polymeren Werkstoffen konzipiert, bezieht sich ihr ganzheitlicher Ansatz nicht nur auf das DSC-Gerät, sondern auch auf die gesamte analytische Prozesskette, von der Probenvorbereitung bis hin zur Auswertung.
Alle NETZSCH-DSC-Geräte arbeiten nach dem Wärmestrom-Prinzip und zeichnen sich durch eine hohe Nachweisempfindlichkeit und eine lange Lebensdauer aus. Ideale Voraussetzungen für einen erfolgreichen Einsatz in Forschung und Lehre, in Materialentwicklung und Qualitätskontrolle.
Alle genannten Dynamischen Differenzkalorimeter arbeiten auf der Basis relevanter Gerätenormen sowie applikations- oder materialbezogener Prüfvorschriften, wie z.B. ISO 11357, ASTM E968, ASTM E793, ASTM D3895, ASTM D3417, ASTM D3418, DIN 51004, DIN 51007 oder DIN 53765.