22.05.2023 von Aileen Sammler

Untersuchung der Thermischen Stabilität von Hochsiedenden Organischen Substanzen – das Wundermittel Glycerin

Hochsiedende organische Substanzen sind Verbindungen, die bei hohen Temperaturen einen hohen Siedepunkt aufweisen und daher bei Raumtemperatur in der Regel flüssig oder fest sind. Ein Beispiel für eine hochsiedende organische Substanz ist Glycerin: Chemikern bekannt als Propan-1,2,3-triol, gehört es zur Familie der Zuckeralkohole, spezieller zur Familie der Dreifach-Alkohole – den sogenannten Triolen. Glycerin ist farblos und besitzt einen süßlichen Geschmack. Seine Konsistenz ist leicht zähflüssig.

Heutzutage kommen wir täglich mit Glycerin in Kontakt: Es wird in Kosmetik, Medizinprodukten, Schuhcreme, Zahnpasta, Frost­schutz- und Desinfektionsmitteln, Tierfutter, Tabak für Wasserpfeifen, Lebensmitteln, in Mikrochips oder auch als Schmierstoff und Weichmacher verwendet. Sogar bei der Herstellung von Biodiesel kommt Glycerin zum Einsatz. Aufgrund seiner vielseitigen Anwendungen und seiner Fähigkeit, Feuchtigkeit zu binden, ist Glycerin zu einem wichtigen Rohstoff in verschiedensten Branchen geworden.

Über die Thermische Stabilität von Glycerin

Aufgrund des vielseitigen Anwendungsbereiches ist die thermische Stabi­lität von Glycerin und den Gasen, die bei einer Tempera­turbehandlung entstehen können, aus vielerlei Gründen von großer Bedeutung:

  1. Sicherheit: Wenn Glycerin und die entstehenden Gase instabil sind oder bei erhöhten Temperaturen gefährliche Reaktionen entstehen, besteht die Möglichkeit von Unfällen, Brandgefahr oder explosionsartigen Reaktionen. Die Kenntnis der thermischen Stabilität ermöglicht es, potenzielle Gefahren zu identifizieren und geeignete Maßnahmen zu treffen, um diese Risiken zu minimieren.
  2. Produktqualität: Wenn Glycerin oder seine Derivate bei hohen Temperaturen zersetzt werden, können unerwünschte Verbindungen oder Nebenprodukte entstehen, die die gewünschten Eigenschaften des Produkts beeinträchtigen können. Dies kann zu Qualitätsmängeln, verringerten Leistungen oder sogar zur Unbrauchbarkeit des Produkts führen. Durch die Untersuchung der thermischen Stabilität können Hersteller sicherstellen, dass ihre Produkte den erforderlichen Standards entsprechen.
  3. Prozessoptimierung: Durch das Verständnis des Zersetzungsverhaltens und der Gasentwicklung in industriellen Prozessen können die Prozessparameter angepasst werden, um die Produktivität zu steigern, die Verarbeitungseffizienz zu verbessern und Abfall oder Verluste zu reduzieren.

Die Kombination der Thermogravimetrie (TG) mit der Fourier-Transform-Infrarotspektroskopie (FT-IR) bietet eine effektive Methode zur Charakterisierung hochsiedender organischer Substanzen:

Lesen Sie unsere aktuelle Application Note über die Messung der thermischen Stabilität von Glycerin mittels TG-FT-IR Methode:

Abbildung: Bruker INVENIO mit externer Gaszelle, gekoppelt an die NETZSCH TG 209 F1 Libra®

30 Jahre Thermische Analyse und FT-IR

Die Kombination von Thermischer Analyse und FT-IR (Fourier-Transform-Infrarotspektrometer) ist in der polymerproduzierenden, chemischen und pharmazeutischen Industrie eine etablierte Untersuchungsmethode.

Seit 1993 besteht hier die Kooperation zwischen der NETZSCH-Gerätebau GmbH und dem bekannten Spektrometerhersteller Bruker Optics GmbH & Co. KG. Beide Firmen arbeiten seit nunmehr 30 Jahren gemeinsam und kontinuierlich an der Weiterentwicklung und Verbesserung ihrer Produkte und Lösungen sowie an der gemeinsamen Kopplung beider Gerätetechniken.

Sehen Sie sich auch unseren aktuellen Imagefilm an und erfahren Sie, wie die TG-FT-IR Methode Ihre Forschungsarbeit erleichtern kann:

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