Glossar

Kriechnachgiebigkeit (J)

Die Kriechnachgiebigkeit (J) ist die Scherverformung γ(t) geteilt durch die Scherspannung σ als Maß für die kontinuierliche Verformung eines Materials unter statischer Belastung über die Zeit, angegeben in Pa-1:                  J(t)=γ(t)∕σ

Mathematisch gesehen ist sie der Kehrwert des komplexen Schermoduls eines Materials und kann als die normalisierte Deformation basierend auf der angelegten SpannungSpannung ist definiert als Kraftniveau, das auf eine Probe mit definiertem Querschnitt aufgebracht wird (Spannung = Kraft/Fläche). Proben mit runden oder rechteckigen Querschnitten können komprimiert oder gestreckt werden. Elastische Materialien, wie Elastomere, können bis um das 5- oder 10-fache ihrer ursprünglichen Länge gedehnt werden.Spannung betrachtet werden.

Bei einem Kriechversuch wird eine Probe der vom Benutzer eingestellten Schubspannung 'unverzüglich' ausgesetzt, und die resultierende Verformung wird als Funktion der Zeit überwacht. Nach einer festgelegten Zeitspanne wird die Belastung aufgehoben und die Verformung erneut bestimmt. Die Abbildung unten zeigt die drei typischen Reaktionskurven.

Da die tatsächliche Verformungsänderung von der eingebrachten Belastung abhängt, wird normalerweise von Nachgiebigkeit und nicht von Verformung gesprochen. Die Nachgiebigkeit wird einfach als Verhältnis der Verformung zur aufgebrachten Spannung definiert und mit dem Buchstaben J (J = Verformung/Belastung) gekennzeichnet. Mit dieser Notation können Kriechkurven selbst dann direkt verglichen werden, wenn sie nicht unter der gleichen aufgebrachten Schubspannung gemessen wurden.

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