photovoltaik

EVA-Folie

In diesem Beispiel wurden DSC -Messungen an einer EVA-Folie von ca. 7 mg mit der DSC 204 F1 Phoenix®® mit Heizraten von 10 K/min durchgeführt. Diese DSC-Versuche fanden an der Bundesanstalt für Materialfoschung und -prüfung (BAM), Deutschland, statt.

In der 1. Aufheizung (blaue Kurve) folgt auf die GlasübergangstemperaturDer Glasübergang gilt als eine der wichtigsten Eigenschaften amorpher und teilkristalliner Materialien, wie z.B. anorganische Gläser, amorphe Metalle, Polymere, Pharmazeutika und Lebensmittel, usw., und bezeichnet den Temperaturbereich, in dem sich die mechanischen Eigenschaften des Material von einem harten und spröden Zustand in einen weicheren, verformbaren oder gummiartigen Zustand ändern.Glasübergangstemperatur bei -28 °C (Wendepunkt) ein endothermer Doppelpeak zwischen 50 °C und 100 °C. Dieses Schmelzverhalten kann einer lamellaren Dickenverteilung zugeordnet werden. Der exotherme Peak bei 158 °C zeigt die exotherme Vernetzungsreaktion an. Auffällig ist die im Vergleich zu Epoxidharzen (typischerweise zwischen -400 J/g und -500 J/g) doch geringe Reaktionstemperatur und ReaktionsenthalpieReaktionstemperatur und Reaktionsenthalpie können mit z.B. mit Hilfe der dynamischen Differenz Thermoanalyse (DSC) bestimmt werden. Das Verfahren dazu ist z.B. in der DIN EN ISO 11357-5 beschrieben.Reaktionsenthalpie von -14,15 J/g.

In der 2. Aufheizung (rote Kurve) tritt die Glasumwandlung wieder bei nahezu gleicher Temperatur auf. Der endotherme Doppelpeak zwischen 40 °C und 80 °C hat sich zu einer breiten Schulter mit Maximum bei 63 °C entwickelt. Je größer die Kristalldicke, desto höher ist die Schmelztemperaturen und SchmelzenthalpienDie Schmelzenthalpie einer Substanz, auch bekannt als latente Wärme, stellt ein Maß der Energiezufuhr dar, typischerweise Wärme, welche notwendig ist, um eine Substanz vom festen in den flüssigen Zustand zu überführen. Der Schmelzpunkt einer Substanz ist die Temperatur, bei der die Substanz von einem festen (kristallinen) in den flüssigen Zustand (isotrope Schmelze) übergeht.Schmelztemperatur. Daher ist die Änderung von einem Peak zu einer breiten Schulter durch die thermische Behandlung in der 1. Aufheizung ein Anzeichen für eine Verteilung von Kristallen mit geringerer Dicke. In der 2. Aufheizung tritt kein exothermer Reaktionspeak auf, was darauf hindeutet, dass der Vernetzungsprozess nach der 1. Aufheizung abgeschlossen ist.

*Vielen Dank an Dr. W. Stark aud M. Jaunich von der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung ("BAM") in Berlin für die Messungen und Diskussionen. Die Ergebnisse wurden in Polymer Testing 30 (2011) 236-242 veröffentlicht.

1. und 2. Aufheizung einer handelsüblichen EVA-Folie (Mitsui Chemicals Fabro)