26.06.2023 von Claire Strasser
Trocken. Feucht. Nass. Polyamide und Wasser
Es gibt verschiedene Arten von Polyamiden, die sich in ihrer chemischen Struktur und ihren Eigenschaften unterscheiden. Eines der häufig verwendeten Polyamide ist Polyamid 6 (PA6), ein lineares Polyamid, das aus Caprolactam hergestellt wird. PA 6 ist bekannt für seine hohe Zugfestigkeit, Abriebfestigkeit und chemische Beständigkeit. Es wird häufig in Textilien, Verpackungen, Automobilteilen und elektronischen Komponenten eingesetzt.
Die Kraft des Wassers
Aufgrund ihrer hygroskopischen Eigenschaften nehmen Polyamide Feuchtigkeit aus ihrer Umgebung auf. Dies beeinflusst wiederum die Materialeigenschaften und somit dessen Verarbeitung. Bereits eine geringe Menge Wasser in Polyamid 6 (PA6) verringert die GlasübergangstemperaturDer Glasübergang gilt als eine der wichtigsten Eigenschaften amorpher und teilkristalliner Materialien, wie z.B. anorganische Gläser, amorphe Metalle, Polymere, Pharmazeutika und Lebensmittel, usw., und bezeichnet den Temperaturbereich, in dem sich die mechanischen Eigenschaften des Material von einem harten und spröden Zustand in einen weicheren, verformbaren oder gummiartigen Zustand ändern.Glasübergangstemperatur drastisch, da Wasser als Weichmacher wirkt. Daher ist der Feuchtigkeitsgehalt des Materials ein wesentlicher Parameter, der überprüft und kontrolliert werden sollte.
Eine einfache und schnelle Möglichkeit besteht darin, die Glasübergangstemperatur von Polyamid mittels Dynamischer Differenzkalorimetrie (DSC) mit der NETZSCH DSC 300 Caliris® zu messen. Es gilt: Je höher der Feuchtigkeitsgehalt, desto niedriger die Glasübergangstemperatur. Dieses Ergebnis dient als Kontrollparameter für die vorhandene Feuchtigkeit im Material. Allerdings können die in den DSC-Kurven erfassten Glasübergänge von Polyamid mit Peaks überlagert sein, die auf Relaxationseffekte und das Verdampfen von Wasser zurückzuführen sind. Durch temperaturmodulierte Messungen können die Effekte voneinander getrennt werden, um eine genaue Bewertung der Glasübergangstemperatur zu ermöglichen.
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