21.03.2022 von Aileen Sammler

Gummibärchen unter die Lupe genommen

Fruchtgummis sind lecker und schmecken das ganze Jahr, ob im Sommer oder Winter, ob in der Wüste bei 50 °C oder am Nordpol bei -40 °C. Die Leckereien scheinen ein breites elastisches Eigenschaftsspektrum aufzuweisen, das zwischen weich und hart variiert und stark temperaturabhängig ist. Für die Charakterisierung der viskoelastischen Eigenschaften wird hier die dynamisch-mechanische Analyse eingesetzt.

Die allseits beliebten Gummibärchen feiern in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag. Der Gummibär wurde 1922 vom Bonner Unternehmer Hans Riegel erfunden. Sein Unternehmen Haribo brachte den sogenannten „Tanzbären“, seit 1960 Goldbär genannt, das erste Mal auf den Markt und ist bis heute Marktführer.
Die ursprünglichen „Tanzbären“ waren nicht nur größer als die heutigen Gummibärchen, sondern auch weicher, da zu ihrer Herstellung statt Gelatine noch Gummi arabicum verwendet wurde. Inzwischen werden Gummibären in vielen Variationen von anderen Herstellern angeboten. (Quelle: wikipedia)

Wir nehmen das Jubiläum zum Anlass, die viskoelastischen Eigenschaften der wohlschmeckenden Nascherei mit Hilfe unserer NETZSCH-Analysegeräte genau unter die Lupe zu nehmen.

Fruchtgummis sind lecker und schmecken das ganze Jahr, ob im Sommer oder Winter, ob in der Wüste bei 50 °C oder am Nordpol bei -40 °C. Unangenehm wäre es, wenn die „süßen Leckereien“ bei hohen Temperaturen zusammenklebten und „gewissermaßen“ eine zusammenhängende, klebrige Masse bildeten oder beim „Draufbeißen“ in der Kälte ein Zahn auf der Strecke bliebe. Daraus wird bereits klar:

Fruchtgummis scheinen ein breites elastisches Eigenschaftsspektrum aufzuweisen, das zwischen weich und hart variiert und stark temperaturabhängig ist. Für die Charakterisierung der viskoelastischen Eigenschaften wird hier die dynamisch-mechanische Analyse eingesetzt. Bei der Kopplung mit einer Feuchtekammer lassen sich auch die Einflüsse von Trocknung und Befeuchtung auf ihr mechanisches Verhalten erfassen.                                                                                                                                                                                                  

Lesen Sie unsere aktuelle Applikationsliteratur und erfahren Sie mehr über:

  • Das mechanische Verhalten von Fruchtgummis aus unterschiedlichen Klimazonen und Kontinenten der Erde
  • Die Herstellung von Gelatine, deren Verwendung und Funktion in Lebensmittelprodukten sowie mögliche pflanzliche Substitutionsmittel für vegane Fruchtgummis
  • Die Messung des dynamisch-mechanischen Verhaltens bei unterschiedlichen Temperaturen und Luftfeuchten mit dem NETZSCH GABO Eplexor® 500 N mit angeschlossenem Hygromator
  • Die Unterschiede in den Messergebnissen bei gelatinehaltigen im Vergleich zu veganen Gummibärchen
  • Den Einfluss von Temperaturänderungen auf Bissfestigkeit und Geschmacksintensität
  • Die Nutzung dynamisch-mechanischer Verfahren zur Bewertung von Produkteigenschaften von Lebensmitteln wie z.B. von Fruchtgummis, die der Produktverbesserung und Neuentwicklung dienen oder zur Entwicklung weiterer Fruchtgummitypen, insbesondere mit neuen Bindemitteln für vegane Kunden

Einige Erkenntnisse vorab: Die veganen Proben der Fruchtgummis aus Deutschland sind bissfester, während gelatinehaltigen Proben geschmolzen intensiver schmecken. Australische und neuseeländische vegane Proben werden auf einem Markt mit hohen durchschnittlichen Außentemperaturen angeboten, was besondere Anforderungen an die Formstabilität und Klebrigkeit / TackinessKlebrigkeit beschreibt die Wechselwirkung zwischen 2 Schichten identischer (Autohäsion) oder unterschiedlicher (Kohäsion) Materialien in Bezug auf die Oberflächenklebrigkeit.Klebrigkeit der Fruchtgummis stellt. Kein Wunder also, dass die ozeanischen Produkte die höchsten Erweichungstemperaturen aller untersuchten Fruchtgummis aufweisen und insbesondere die quaderförmigen Proben bis zum Gefrierpunkt relativ steif sind und die höchsten E-Moduli besitzen.

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Fazit:

Der NETZSCH DMA Eplexor® bietet ein routinetaugliches Verfahren zur Bewertung verbraucherrelevanter Produkteigenschaften von Lebensmitteln wie z.B. von Fruchtgummis, die der Produktverbesserung und Neuentwicklung dienen.

Die Temperaturabhängigkeiten von E-Modul (Steifigkeit) und Dämpfung stehen in einer sehr engen Beziehung zum Biss- und Schmelzverhalten der Fruchtgummis. Die Kenntnis der Feuchteabhängigkeiten ist dagegen von größerem Wert für die Bewertung von Lagerungsbedingungen.

Zur Entwicklung weiterer Fruchtgummitypen, insbesondere mit neuen Bindemitteln für vegane Kunden, bietet die dynamisch-mechanische Analyse die Möglichkeit, sowohl thermische als auch mechanische Eigenschaften im Labormaßstab vorab zu erfassen und so die Produkte gezielter und schneller auf den Markt zu bringen. Außerdem lassen sich Lager- und Verarbeitungsbedingungen mit den Parametern Feuchte und Temperatur mittels DMA-Messungen simulieren.

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website oder in unserer Übersichtsbroschüre.

Quellenangaben: 1) Gummibär – Wikipedia