28.07.2023 von Aileen Sammler

Können Gewürze Darmkrebs hemmen? - Kurkuma und seine Eigenschaften

Kurkuma ist ein Gewürz, das aus dem Rhizom einer Pflanze aus der Familie der Ingwergewächse gewonnen und als Lebensmittelzusatzstoff E 100 verwendet wird. Curcumin hingegen ist der in Kurkuma vorkommende Gewürzstoff: Ein natürliches Pigment und verantwortlich für die gelbe Farbe von Kurkuma. Curcumin ist für seine gesundheitsfördernden Eigenschaften bekannt, wird oft als Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt und war bereits Gegenstand mehrerer medizinischer Studien. Es besitzt entzündungshemmende, anti-oxidative und möglicherweise sogar krebshemmende Eigenschaften. 

Dickdarmkrebs gehört weltweit zu den häufigsten Krebserkrankungen. Forscher der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München haben nun einen Signalweg identifiziert, über den der Gewürzstoff Curcumin die Metastasierung von Dickdarmkarzinom-Zellen hemmen kann: „In mehr als der Hälfte aller Fälle ist ein wichtiger Schutzmechanismus der Zelle durch Mutationen ausgeschaltet… Das Team um Heiko Hermeking, Professor für Experimentelle und Molekulare Pathologie an der LMU, konnte nun in Zellkulturen und im Mausmodell zeigen, dass Curcumin, als Bestandteil des Gewürzes Kurkuma, diesen ausgeschalteten Schutzmechanismus überbrücken kann.“

Quelle: Darmkrebs: Kurkuma kann Metastasierung hemmen (vogel.de)

„Die Ergebnisse der Studie könnten nach Ansicht der Autoren interessante Ansatzpunkte für neue therapeutische Optionen ergeben, die in weiteren Studien verfolgt werden sollten.“, heißt es im offiziellen Bericht.

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Einflüsse auf die Qualität von Curcumin

Die Lagerung von Kurkumapulver kann entscheidenden Einfluss auf dessen Qualität besitzen. So können z.B. Wärme und Feuchtigkeit ein Verklumpen des Pulvers sowie das Wachstum von Mikroorganismen (Schimmel) begünstigen.

Die Dynamische Differenzkalorimetrie trägt hier zur Qualitätssicherung bei! Im Folgenden zeigen wir Ihnen mit Hilfe der neuen NETZSCH DSC Caliris® Classic, welche Auswirkungen ungünstige Lagerbedingungen auf Kurkuma haben können.

Das hier gemessene, handelsübliche Kurkumapulver besitzt eine Glasumwandlungstemperatur (grüne Kurve) von -2,1 °C (Mittelpunkt), was seine amorphe Natur widerspiegelt. Die Kenntnis der Glasumwandlungstemperatur (Tg) eines Pulvers ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal. Oberhalb der Glasumwandlungstemperatur kann das Gewürzpulver weich werden und verklumpen und die Partikel können zusammenbacken. Nach Roos und Karel* steht dieser sogenannte „sticky point“ in direktem Zusammenhang mit der Glasumwandlungstemperatur. Meist besteht ein konstanter Temperaturunterschied, bei Milchpulvern z. B. etwa 20 K. Um ein Verklumpen zu vermeiden, ist es ratsam, bei der Lagerung sowie der Verarbeitung (z. B. Trocknen und Mahlen) des Gewürzpulvers unterhalb dieser Temperatur zu bleiben.  

*Roos, Y. and Karel, M. 1991a, 1991b, 1993

Abbildung: DSC-Ergebnisse von Kurkuma mit unterschiedlichem Wassergehalt; Concavus®® Al-Tiegel, hermetisch verschlossen: Aufheizung von -170 auf 120 °C mit 10 K/min; grüne Kurve: Pulver (10,71 mg wie erhalten); violette Kurve: trockenes Pulver (10,05 mg Pulver getrocknet für 45 min bei 80 °C getrocknet); blaue Kurve: 11,03 mg, feuchtes Pulver (20 min bei RT bei 100 % rel. Luftfeuchtigkeit gelagert)

Darüber hinaus neigen amorphe Materialien dazu, Feuchtigkeit aus der Umgebung aufzunehmen, was die Glasumwandlungstemperatur beeinflussen kann. Wasser wirkt als Weichmacher und verschiebt die Glasumwandlungstemperatur zu niedrigeren Werten. Im aktuellen Beispiel bewegt sich der Glasübergang nach 20 Minuten Lagerung bei 100 % Luftfeuchtigkeit auf -39 °C (blaue Kurve). Nach Trocknung des Gewürzes kann andererseits der Glasübergang bei 83 °C (violette Kurve) bestimmt werden.


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